Paris, Mailand, Esslingen? – ES-TV berichtet über den „Fotografen aus Leidenschaft“
Auch wenn ich heutzutage zumeist hinter der Kamera stehe, gibt es immer wieder einmal Anlässe, für die ich mich davon überzeugen lasse, die Seiten zu wechseln. Ein solcher Anlass sind natürlich meine Making-Of-Videos, die ich euch hier ja regelmäßig präsentiere.
Eine andere schöne Gelegenheit war die Anfrage des neuen Formats „ES-TV“, dem Online-Videokanal der Eßlinger Zeitung, der Menschen, Geschichten und Themen der schönen Stadt Esslingen mit seiner Region präsentiert und diesmal über mich – den „Fotografen aus Leidenschaft“ (Zitat! 😉 ) – meinen Werdegang und z.B. über meine langjährige Zusammenarbeit mit meinem treuen Kunden Peter Ladzik und seiner Handtaschen-Marke DELIETA berichten wollte.
Dies alles hier im Esslinger Studio bei der entsprechenden Fotoproduktion für die neuesten Handtaschenkollektion dieser tollen Berliner Marke.
Moderiert wurde das Ganze von der wunderbaren Cora Birk, die schon eine beeindruckende Karriere als Model vorweisen kann und nun auch als Moderatorin vor der Kamera durchstartet. Sie konnte heute unter anderem mich als Interviewgast begrüßen, aber auch – als ausgewiesenes Multitalent – für das DELIETA Shooting modeln. Cora und ich kennen uns als „alte“ Profis im Job schon sehr lange. Die – rein berufliche – Chemie zwischen uns stimmte schon immer, schließlich haben wir beide eine ähnliche Geschichte vorzuweisen: Als Model gestartet und das eigene berufliche Portfolio dann mit viel Engagement und Ehrgeiz weiterentwickelt. Und so entwickelte sich für ES-TV hier ein interessantes und unterhaltsames Gespräch.
„Mailand oder Paris? Ich bleibe in Esslingen“
„Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien!“ – mit diesem Bonmot hatte einst ein ehemaliger deutscher Nationalspieler eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass die eigenen Geographiekenntnisse noch nicht ganz mit dem Ballspieltalent mithalten können. Für mich könnte der Spruch etwas angepasst lauten: „Mailand oder Paris? Ich bleibe in Esslingen“. Denn meine Verbundenheit zum schwäbischen Heimatstädtchen war eines der prägenden Themen meines Interviews mit Cora und ES-TV.
Auf den ersten Blick mag es wie ein Widerspruch wirken: Meine erfolgreiche fotografische Arbeit, eingebettet in Werbung, Mode, Trends und Innovationen auf der einen Seite, die Idylle von Esslingen am Fuße der Weinberge auf der anderen. Keine bekannte Fotometropole, sondern „die Kleinstadt“, „das Ländliche“, „die Provinz“… wobei sich mir schon die berechtigte Frage stellt, wie man eine Stadt, die jetzt dank ES-TV sogar einen eigenen „Fernsehsender“ vorweisen kann, denn bitte schön als Provinz bezeichnen kann? Und auch wenn Karl Lagerfeld vielleicht über mich sagen würde „Der war nie in Paris. Den kennen wir nicht.“ (siehe diesen Kontext-Link Heidi Klum) fühle ich mich in meiner Heimatstadt Esslingen doch weiterhin genau am richtigen Platz. Mit einer kleinen Ausnahme…
Wie die Zugvögel…
Denn natürlich kam in meinem Gespräch mit Cora auch das Thema zur Sprache, wieso es mich, trotz der großen Verbundenheit zu meiner Heimat Esslingen, immer wieder nach Kapstadt zieht. Wobei immer wieder ja schon fast eine Untertreibung ist, schließlich gehe ich, von den letzten etwas chaotischen Jahren mal abgesehen, ja in fast jedem Winter „fremd“.
Der Grund dafür ist relativ einfach und… „mein liebes Esslingen, es liegt nur an mir, nicht an dir“. Ich bin einfach kein Wintermensch, wodurch das Wetter in den kalten Monaten in Deutschland für mich Fluchtursache genug ist, um mich meiner sonnigen zweiten Heimat zuzuwenden. Wie die Zugvögel, mit dem Abflachen der Temperaturen, hinweg in den fernen Süden. Darum wissen meine geschätzten Freunde, Kunden und Geschäftspartner, dass sie mich – wenn sie mich bei schmuddeligem Wetter kontaktieren möchten – höchstwahrscheinlich in Kapstadt vorfinden, also zumindest zwischen November und April. Oder nach den Erfahrungen mit dem aktuellen „Sommer“ wahrscheinlich bald – zwischen September und Juni ;-)!
Warum „dumme Fragen“ der erste Schritt für eigene kluge Antworten sind
„Wieso weshalb warum, wer nicht fragt bleibt dumm.“ Nach dem Motto einer beliebten Kinderserie habe ich mich nie gescheut, die namhaften Fotografen, mit denen ich in meiner langen Karriere als internationales Model zusammengearbeitet habe, mit all den Fragen zu löchern, die mir damals auf dem Herzen lagen, und habe dadurch Antworten bekommen, die meine Arbeit heute enorm bereichern und erleichtern.
Der klassische Weg in die Fotografie beginnt für viele meiner Berufskollegen immer noch mit einer bodenständigen Berufsausbildung. Wobei es inzwischen tatsächlich auch Studiengänge der Fotografie gibt. Wahrscheinlich sogar bald auch Doktorarbeiten. Mein Weg hinter die Kamera war da etwas weniger akademisch, aber dafür sortenrein autodidaktisch. Durch meine Beobachtungen und Erfahrungen als Model vor der Kamera, und die vielen „dummen Fragen“, habe ich mir Stück für Stück das Wissen für die Arbeit hinter der Kamera angeeignet. Während manch einer es Models wahrscheinlich nicht einmal zutrauen würde, das Wort „autodidaktisch“ fehlerfrei zu schreiben, war es für mich der Einstieg in den Beruf, der mich bis heute so begeistert und der mir immer neue spannende Erfahrungen beschert. Sehr viel gelernt an Technik und vor allem (Kunden-)Auftritt habe ich dann während meiner Assistentenzeit bei dem jetzt leider an Krebs verstorbenen großen Mode- und Werbefotografen Walter Ferrier in Kapstadt… er gab mir den letzten Feinschliff und eigene Inspirationen, da er es mir einfach zutraute und mich auch mal einfach machen lies… thanks Walter, we had a great time in CPT and lots of fun down there … R.I.P. my friend !
Ich habe gehört, Sie sollen der Beste sein
Vielleicht erinnert sich ja der eine oder die andere noch an diesen Fielmann-Werbespot aus den 90ern Jahren, knietief watend in alten Filmklischees. Eine elegante Dame sucht das verrauchte Büro eines legendären Privatdetektivs auf, welcher auf die Frage „Ich habe gehört, Sie sollen der Beste sein?“ mit einem nonchalanten „schon möglich“ antwortet. Zugegeben, bei allem gesunden Selbstbewusstsein würde ich selbst nicht auf die Idee kommen, mich als „den besten Fotografen“ zu bezeichnen. Das wäre dann doch etwas zu viel des unverblümten Eigenlobs… auch wenn es ja vielleicht „schon möglich“ wäre ;-).
Wenn mir allerdings die glückliche Fügung zuteil wird, dass ein langjähriger und hoch geschätzter Kunde wie Peter Ladzik die Frage, wieso er unter all den unzähligen tollen deutschen Fotografen mit ihren besonderen Fähigkeiten und Talenten, gerade mich ausgesucht hat, kurz und prägnant mit „den Besten wollten wir haben!“ beantwortet… ja dann, dann bin ich doch mal so frei, auf meine ganz persönliche Lieblingsstelle im ES-TV Beitrag hinzuweisen.
Aber ganz im Ernst – kann es ein schöneres Kompliment von einem Kunden geben, wobei es zwischen Berlin, Hamburg und München ja zahlreiche beste Fotografen gibt?! Wer jetzt gerne sehen möchte, warum Peter so voll des Lobes ist und wie unsere Zusammenarbeit für seine bekannte Handtaschen-Marke DELIETA abgelaufen ist – über die ich hier in meinen frühreren Delieta Blogs und DELIETA making of ja schon mehrmals ausführlich berichtet hatte – hier geht’s zum ES-TV Beitrag:
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Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal,
Michael